Verschickungskinder
NEWS
Wissenschaftliche Studie zu Kinderkurheimen der Humboldt Universität in Berlin:
Am 15. Mai 2025 haben die Deutsche Rentenversicherung, der Deutsche Caritasverband, die Diakonie Deutschland und das Deutsche Rote Kreuz einen Forschungsbericht zu ehemaligen Kinderkurheimen veröffentlicht.
- schlimme Kindheit
- Erinnerungen
- Aufarbeitung
- im Alter
- Buchtipps
- hören statt lesen
- Tipps
Hinweis:

falls sich jemand wundert, warum auf einigen Bildern das Luisenheim benannt und auf anderen das DRK- Kindersolbad oder gar das Haus Hohenbaden beschrieben wird, dann liegt das daran, dass das Luisenheim in der Luisenstraße 56, das DRK-Kindersolbad und das Haus Hohenbaden in der Luisenstraße 58 stand.
Kindersanatorium Luisenheim, Bad Dürrheim

Leider war meine Kindheit nicht ganz so toll, wie vielleicht Einige glauben.
Meine Eltern schickten mich 2 mal zur Kinderkur, nichtwissend, was mit uns Kindern dort geschah.
Es geht um den an sich hübschen OrtBad Dürrheim, eher noch um das Kinderheim [1.509 KB]
, in dem ich 2 mal 6 Wochen verbrachte. (anschauen <<Postkarten Bad Dürrheim>> )
Hier wurden Kinder (auch ich) für menschliche Versuche missbraucht, im Dienste des DRK unter der Führung des Nazi-Arztes Dr. Hans Kleinschmidt (war als Gutachter an mehreren hundert Fällen der Kinder-Euthanasie verantwortlich beteiligt // NSDAP Mitgliedsnummer 4.502.576).
Seit ein paar Jahren gibt es tatsächlich Bücher und TV-Berichte über die Verschickungskinder, ja, so wurden wir genannt.
Wenn ihr einen Teil meiner Kindheit nacherleben möchtet, dann schaut mal hier einen Bericht der Sendung "Planet Wissen" an. Ein Bericht über "mein" Bad Dürrheim beginnt bei ca 1 Minute 58 Sekunden: Verschickungskinder – Leid statt Erholung in der Kinderkur
Neulich habe ich eine sehr nette Bekannte getroffen, die zur damaligen Zeit als Sportlehrerin in "meinem" Heim angestellt war und nichts von alledem mitbekommen hat. Sie war entsezt und betrübt, als sie von meiner Geschichte erfuhr. Wir haben uns verabredet und über diese Zeit gesprochen. Es war ein sehr interessantes Gespräch, das kann ich euch sagen.
Was hinterläßt denn eigentlich so eine Erfahrung bei einem?
Hier nur ein klitzekleiner Auszug aus den Hinterlassenschaften meiner Kuren:
- Als ich nach meiner ersten TAP Knie-OP 2013 eine Reha verschrieben bekam, konnte ich anfangs Nachts nicht schlafen. Ich war allein im Zimmer. Immer wieder hörte ich Schritte und Geräusche, lag im Bett und hatte Angst. Dauernd machte ich das Licht an, um sicherzustellen, dass ich nicht festgebunden bin und jederzeit aufs Klo könnte.
- Bis heute habe ich noch richtige Angstgefühle, wenn ich den Teller nicht leer esse. Ergebnis! - bin extrem fett.
- Dank dieser verordneten Solebäder und wie da mit uns umgegangen wurde, habe ich leichte Angstzustände beim benutzen einer Badewanne, auch der Geruch von Salzwasser ,macht mich nervös.
Bis vor Kurzem zweifelte ich an meinem Verstand. Doch dann, Jahre später, machen all diese Ängste und Träume einen Sinn. Auf Grund der Aufarbeitung und Berichterstattung über Verschickungskinder kam mir wieder vieles aus dem Gedächtnis zurück.
Da mir mein stellenweise seltsames Verhalten irgendwie peinlich war, kennen nicht viele diesen Teil meines Lebens. Ich bin immer nur als der Kasper oder der lustige Dicke bekannt.
.....aber ja, es gibt noch einen andern Roland in mir - und der hat manchmal "leichte" Panik-und Angstanfälle.
Dies möchte ich nun ändern, da ich weiß, dass ich nicht alleine bin.
Ich möchte auf dieser Homepage eher allgemeine Artikel und zugehörige Links bereitstellen, damit du dich in das Thema einarbeiten kannst.
Infos über meine Verschickung ich findest du unter "Erinnerungen".
Im Verlauf einiger Beiträge werden Erniedrigungen und sexualisierte Gewalthandlungen und deren Folgen für die Betroffenen geschildert, die belastend und retraumatisierend sein können.
Bericht aus der ARD Mediathek
SWR aktuell: DRK-Buch über Misshandlungen in Bad Dürrheim Bericht bestätigt: Ehemaliger Nazi-Arzt testete Medikamente an Verschickungskindern |
Die Versuchskaninchen von BadDürrheim: Früherer NS-Arzt testete an Kindern heimlich Medikamente (PDF-Datei) [236 KB] |
Verschickungsheime.de Illegale Arzneimittelversuche in Bad Dürrheim <<hier>> |
Deutschlandfunk Leidvolle Kinderkur mit Langzeitfolgen <<hier>> |
Hessenschau Ehemalige "Verschickungskinder" erzählen: "Weinen half nichts, da gab's direkt eine Strafe" <<hier>> |
ndr Verschickungskinder: Missbrauch und Gewalt bei Kinderkuren >>hier<< |
socialnet GmbH Verschickungskinder (Lexikon) von Prof. Dr. phil. habil. Nando Belardi <<hier>> |
SWR Doku (Film) Das Leid der Verschickungskinder - Was geschah in den Kurheimen? |
Frau TV | WDR Kinderverschickung: Wie kann das Trauma heilen? |
SWR aktuell Traumatische Erlebnisse als Verschickungskind in Bad Dürrheim |
Podcast: Die Traumata der "Verschickungskinder" - "Es geht nur darum zu überleben" https://youtube.com/watch?v=a9bF0fzRvXo&si=VTbO8dg2NP4H1efJ |
Dokus im Ersten Geschichte im Ersten: Versuchskaninchen Heimkind der Film zum Bericht |
Landesarchiv Baden-Württemberg Kurmittel der Kurheime in Baden-Württemberg Heilung oder Schaden? Eine Darstellung anhand der Atemwegserkrankung Asthma Bronchiales |
YouTube Das Schicksal der Verschickungskinder - im Gespräch mit Anja Röhl |
Verschickungsheime.de und hier noch einen Link ausschließlich Bad Dürrheim btreffend: das Verschickungsheim Luisenheim Bad Dürrheim |
Apotheken Umschau vom 15.Juni 2025 berichtet <<hier>> über die Verschickung |
ndr Kinderkurheime in St. Peter-Ording: Runder Tisch arbeitet Gewalt auf den Bericht findest du <<hier |
Werner Kalinka MdL Verschickungskinder fordern Aufarbeitung ihrer bitteren Erlebnisse <<hier>> engagiert sich ein Politiker aus Schleswig-Holstein für uns |
NDRkultur: Verschickungskind: "Habe mich im ganzen Leben falsch gefühlt" Die Buchhändlerin aus Rendsburg wurde 1965 nach Uffing am Staffelsee in Oberbayern geschickt und berichtet <<hier>> über ihre Erlebnisse (zum Lesen oder Anhören verfügbar) |
Neue Osnabrücker Zeitung: Die Zeitung berichtet mehrfach über Verschickungen/Verschickungskinder. Leider ist zum Lesen der Texte ein Abo notwändig, allerdings kann man sich den Text ohne Abo vorlesen lassen. - Text 1: "Völlig verlassen lagen sie da": Leiterin ließ Heimkinder fast verhungern - Text 2: „Der Dicke ist vom Balkon gefallen“ – was in Verschickungsheimen geschah - Text 3: „Habe ihn immer vermisst“: Wie Wolfgang Plaga seinen großen Bruder verlor - Text 4: Dreijähriger totgeprügelt: So starb André R. im Kinderkurheim - Text 5: Zur Kur geschickt und nie zurückgekehrt: So starben Wolfgang, Dieter und Hans-Joachim |
Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein Kinderverschickungen: Das lebenslange Leiden der Kurkinder Über elf Millionen Kinder und Jugendliche wurden zwischen 1950 und den 1990er Jahren zu Kuren in Erholungsheime öffentlicher, kirchlicher und privater Träger verschickt. Sie berichteten über Missstände und viele kehrten traumatisiert zurück. >>hier<< |
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>> Der Mensch stirbt nicht vom Gift,
der Mensch stirbt nicht vom Tod,
er stirbt vor lauter Todesangst,
er stirbt, wenn man ihm droht <<

Meine beiden Kuraufenthalte á 6 Wochen wegen "Asthma Bronchiales"
Meine Eltern hatten niemals ein Auto. Wenn es etwas zu fahren gab, das nicht mit dem Fahrrad oder dem Zug zu erreichen war, da gabs den Arbeitskollegen meines Vaters (wir nannten ihn immer Onkel B. (den Namen möchte ich hier nicht nennen)); der fuhr uns dann dorthin.
So auch zu meinem ersten 6-wöchigen "Ausflug" nach Bad Dürrheim, es war Herbst/Winter 1967 (mit 6 Jahren) und zu meinem zweiten 6-wöchigen Aufenthalt im August 1971 (mit 10 Jahren). Zuerst wurden aber alle meine Kleidungsstücke mit Namensaufnähern versehen - das war Vorgabe.

Meine Schwester musste zuhause bleiben, bei Oma und Tante.
Mama, Papa, Onkel B. und ich fuhren mit dem Auto also in den Schwarzwald.
Ich empfand die Anreise als extrem lange, 100 km ca. war für damalige Verhältnisse auch ne ganz schön lange Route.
Am Heim angekommen, da kam sofort eine "Tante" auf uns zu, nahm mich bei der Hand und ging mit mir ins Haus.
Verabschiedung? - Nein, das war nicht gewünscht, das war schon Teil der Erziehung.
Geweint habe ich natürlich, aber wie lange? - keine Ahnung.
Was bis zum Abendessen geschah, da fehlt mir jede Erinnerung.
Zum Abendessen saßen dann wir Kinder - eine Gruppe von ca. 30 Kindern (oder mehr) - an einem langen Tisch. Jeder bekam das Gleiche zu essen.
Da wurde auf "mag ich nicht", Unverträglichkeit und Appetit keine Rücksicht genommen.
Natürlich konnte ich anfangs vor Kummer nichts essen - doch da hatten die "Tanten" ein tolles Mittel dagegen.
Wenn ich den Teller nicht leer esse, reißen sie meinem Teddy ein Bein ab. Aus Angst stopfte ich das Zeug eben in mich rein.
Nach dem Essen begegnete mir ein Junge aus dem selben Dorf, aus dem ich kam. Es war Toni G., ein Klassenkamerad meiner Schwester und nur 1 Jahr älter als ich.
Da in dem Heim ca. 600 Kinder gleichzeitig untergebracht waren und wir alle in Gruppen aufgeteilt wurden, sah ich Toni G. nie wieder.
... und unsere Eltern wussten nicht was zu deren Erziehungsmitteln gehörte:
-
Fallen stellen, Lügen, Listanwendung
-
Verschleierung, Manipulation, Ängstigung
- Liebesentzug, Isolierung, Misstrauen
-
Demütigung, Verachtung, Spott
-
Beschämung, Gewaltanwendung bis zur Folter...
"Wissen, das nicht gefunden wird, ist wie Wissen, das nicht existiert"

Ab hier möchte und kann ich nur noch grob wiedergeben, an was ich mich so erinnere. Oft fehlen mir (noch) die Details.
Ich bekam z.B. keine Post in den 6 Kur-Wochen. Andere Kinder bekamen Post, die wurde jedoch einbehalten und erst bei der Entlassung mitgegeben; z.T. auch nicht, das lag dann an dem Verhalten des Kindes.
Wir Kinder selber durften eine Postkarte nach Hause schicken. Das war ein Stück weißer Karton, bei dem wir eine Seite mit Wachstropfen verzierten, eine der wenigen Möglichkeiten etwas basteln zu dürfen. Dann wurde der Karton auf Postkartengröße geschnitten und mit der Adresse versehen. Und dann kam der Text. Alle mussten dasselbe schreiben, der Text wurde vorgegeben. "Mir gehts gut, alles ganz toll, lauter solche Lügen". Wer den Text änderte, der hatte Pech - seine Karte wurde zerrissen und entsorgt, der Schreiberling selber natürich dafür auch noch bestraft. Eine zweite Chance eine Karte nach Hause zu schicken gab es nicht mehr; die Eltern erhielten also gar nichts.
Ich erinnere mich auch noch daran, dass auf dem "Spielplatz", den wir nie benutzen durften, ein Klettergerüst stand. Aber eines Tages sollten sich immer ein Teil unserer Gruppe irgendwie an dem Klettergerüst festhalten und dann in die Kamera lachen (man beachte die "fröhlichen" Gesichter der Kinder auf dem Foto).
Dieses Foto, ein Beweis wie gut es uns geht, wurde uns bei der Entlassung mitgegeben.
Nun erzähl mal deinen Eltern, dass alles schlecht war, nachdem du die Postkarte geschrieben und so ein tolles Foto mitgebracht hast. Außerdem hatten Ärzte immer Recht, das war die Auffassung meines Vaters. Da kann man als Kind erzählen, was man will. Weißer Kittel = Halbgott in Weiß
Was wir alles tagsüber gemacht haben, da hab ich große Lücken, wir mussten viel ruhen und durften uns wenig bewegen. Außerdem wurden ja auch Medikamententest mit uns durchgeführt, die haben sicherlich auch zum Vergessen beigetragen.
Welche Medikamente da getestet wurden, da bin ich gerade am Recherchieren und werde diese Infos nachreichen, sofern ich welche erhalte.
Täglich mussten wir mehrmals in den Keller, dort war ein Raum mit einem extrem hohen Salzgehalt in der Luft. Wir mussten uns um einen großen Inhalator setzen und Lieder singen. Ganz besonders erinnere ich mich noch an das Lied "Von den blauen Bergen kommen wir".
Der ganze Raum war feucht, die Kleidung wurde feucht, einfach alles feucht. Die "Tanten" hatten Handtücher, auf die sie am Ende einen Knoten machten.
Wer nun nicht mitsang, weil das Atmen in dem Raum einfach permanent zum Husten reizte, der bekam "liebevoll" mit diesem nassen Handtuchknoten ein paar Schläge auf den Kopf und schon wurde wieder gesungen - natürlich weinend.
Beliebte Strafen ( zum Teil angelehnt an "schwarze Pädagogik
" )
Wer beim Essen den Teller nicht leer aß, der mußte eben so lange sitzen bleiben, bis er leer ist. Es gab auch Kinder, die sich beim Essen übergeben mussten - egal, der Teller musste leer gegessen werden, mitsamt dem Erbrochenen. Warst du zu langsam beim Essen, wurde dir der Nachtisch einfach auf den Teller gekippt.
Essensreste gab es nicht. Ich aß mal einen Apfel und entsorgte den Apfelbutzen (so nennen wir Badener das Kerngehäuse) im Mülleimer. Kurz darauf kam eine "Tante" und zwang mich den Apfelbutzen, den sie aus dem Müll zurückgeholt hatte, aufzuessen, natürlich wurde ihre "Bitte" mit Schlägen bekräftigt.
Ich erinnere mich noch an die Heimfahrt, als mir meine Mutter einen Apfel gab und ich den bis auf den Stiel gegessen habe. Alle fanden das lustig, hatte der Bub etwa so argen Hunger? - Nein, Angst vor Schlägen hatte ich, sonst nichts.
Auch gab es feste Zeiten für den Toilettengang, wer den verpasste hatte eben Pech. Ich z.B. kann nicht auf Befehl. Man musste durchhalten bis zum nächsten Termin. Einige haben dadurch nachts ins Bett gemacht, mussten aber in den Ausscheidungen liegen bleiben bis zum nächsten Morgen. Wir konnten ja auch nicht heimlich aufs Klo, weil wir nämlich im Bett festgebunden waren. Es war verboten im Schlafsaal zu sprechen, zu weinen oder sonst irgendwelche Geräusche zu machen. Gerne kamen die "Tanten" zu uns, um uns mit Schlägen daran zu erinnern.
Wer Nachts ins Bett machte, musste morgens sein Bett abziehen, vor den Augen der anderen, und seine Wäsche von Hand waschen. Dann gings unter die Dusche und man wurde eiskalt abgespritzt. Natürlich wurde man vor den anderen Kindern auch noch bloßgestellt. Damit auch nicht vergessen wurde, diese Bettnässer bloß zu stellen, wurde bei diesen Kindern ein Handtuch am Bettende festgemacht
Sehr beliebt bei den Tanten waren auch Solebäder, das sind Badewannen (Kindergröße) voll mit lauwarmen bis kaltem Salzwasser. Die Wanne wurde so voll gemacht, dass einem das Wasser bis zum Kinn stand.
Auch hier galt wieder das Gesetzt "bewegen verboten" - dass das so bleibt, dafür sorgten die "Tanten" wieder mit den von ihnen geliebten nassen Handtüchern mit Knoten.
Gern angewandt wurde auch der Ausschluss aus der Gruppe. sprich: Isolation. Man wurde in einen dunklen Raum gesperrt, über mehrere Stunden, ohne dass jemand geschaut hätte, ob alles in Ordnung ist. (laut Berichten verstarben auch zig Kinder in diesen Kuren). Ich hatte Angst da niemals mehr rauszukommen.
Mittagsschlaf, klingt angenehm, war aber nicht so. Wir wurden auf alten Holzliegen festgebunden, damit wir uns nicht bewegen konnten - wir sollten ja auch an Gewicht zulegen. Bewegung gabs lediglich als Spaziergang. Hier wurden wir in einer Reihe aneinandergebunden, so mit ca. 1 Meter Abstand zum Vordermann. Gelaufen wurde im Schneckentempo, beschleunigen war nicht möglich, da sich eine "Tante" am Ende des Seiles angebunden hatte und das Tempo immer wieder verlangsamt. So sollte ebenfalls verhindert werden, dass wir das mühsam angefutterte Gewicht wieder verlieren (später erfuhr ich, dass eine "Kur" nur dann erfolgreich war, wenn das Kind zugenommen hatte).
Ziemlich heftig ist mir noch in Erinnerung die Strafe "im Sack". Man wurde in einen Sack gesteckt und die anderen Kinder MUSSTEN dann auf den Sack einschlagen und eintreten. Wer dies nicht tat, wurde ebenfalls in einen Sack gesteckt und....
Allgemeine Kennzeichen und Methoden der schwarzen Pädagogik [60 KB]
....evtl. wird der Text noch erweitert, im Moment bin ich aber mal fertig
Mai 2025:
Neulich traf ich eine Klassenkameradin, die damals nur 2 Häuser weiter wohnte. Wir verbrachten als Kinder viel Zeit miteinander. Nun gut, wie gesagt, wir trafen uns neulich und sind gemeinsam was trinken gegangen. Irgendwie und irgendwann kam das Thema meiner Verschickung auf den Tisch. Erstaulicher Weise meinte sie, immer eine arge Veränderung an mir festgestellt zu haben, wenn ich aus der Kur zurück gekommen war.
Das war das erste mal, dass mir jemand mitteilte, dass ich mich verändert hatte. Ein komisches Gefühl.....
gerne hätte ich Kontakt zu Verschickungskindern

Ich suche Gleichgesinnte, um mit ihnen über das Thema sprechen zu können.
Evtl. wäre es auch toll, jemanden zu finden, der mit mir nach Bad Dürrheim fährt, um sich das alles noch mal anzuschauen.
Meldet euch bitte, damit ich/wir das Thema aufarbeiten kann/können.
Ich habs getan

Ich war vom 02. - 03. August 2025 in Bad Dürrheim
Gerne möchte ich euch an meinem Erlebnis Teil haben lassen.
Deshalb habe ich hier einen kleinen Bericht [702 KB]
für euch.
Falls jemand von euch auch mal nach Bad Dürrheim fährt, dem empfehle ich folgendes Hotel:Hotel Salinensee
Das Hotel liegt an einem tollen und ruhigen See und ist preislich nicht schlecht.
Das ist aber eine persönliche Empfehlung und keine aktive Werbung!
Deine Daten werden nicht online gespeichert, ich erhalte sie lediglich als Email
Angst vor der Pflege im Alter

Was passiert mit den Verschickungskindern eigentlich im Alter?
Gewalt in Pflegeeinrichtungen ist laut einer Befragung nicht selten. Viele Menschen haben deshalb Angst, in ein Altersheim zu müssen. Besonders einstigen Heim- und Verschickungskindern geht das oft so. Denn manche haben traumatisierende Erfahrungen gemacht.
// Werden wir im Alter etwa wieder so behandelt?
// Wie sieht es aus in deutschen Altersheimen?
// Sind wir wieder dem "Pflege-"Personal ausgeliefert?
Lena Gulhaus* hat sich schon mal mit Älteren unterhalten.
Lies und höre, was sie im "Deutschlandfunk Kultur" zu diesem Thema recherchiert hat
Ergebnis - jetzt hab ich auch Angst vorm Alter
wer ist Lena Gulhaus

Lena Gilhaus, geboren 1985, studierte Politikwissenschaften in Greifswald und Bonn.
Sie lebt seit 2009 in Köln als freie Radio- und Fernsehautorin für Wellen der ARD, meist den WDR und Deutschlandradio.
Ihre DLF-Radioreportage »Albtraum Kinderkur« wurde 2017 vom Grimme Institut unter die drei besten Reportagen für den Deutschen Radiopreis 2017 gewählt.
2022 gehörte ihr Folgebeitrag »Trauma Kinderverschickung – Das lange Schweigen der Politik« zu den Nominierten für den Alternativen Medienpreis 2022 in der Kategorie »Geschichte«.
meine persönlichen Buchtips
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hier das Buch als PDF-File [9.932 KB]
Beschreibung Das „Haus Hohenbaden“ war als DRK-Kindersolbad eine der führenden Einrichtungen des deutschen Kinderkurwesens. Im Rahmen der Aufarbeitung des Leids der ehemaligen „Verschickungskinder“ haben die Herausgeber, beauftragt durch den DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz e. V. als ehemaligen Träger, das verbandsintern überlieferte Schriftgut gesichtet und ausgewertet. Mit dieser Edition wird das Quellenmaterial für Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit ist erstmals ein Quellenbestand veröffentlicht, auf dessen Grundlage das Verhältnis und die Interaktion zwischen einer Kinderkurklinik und ihrer Trägergesellschaft von der Nachkriegszeit bis zum Ende der reinen Kinderkuren systematisch und transparent untersucht werden kann |
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Beschreibung Freude und Erholung – das versprachen die Kinderkur- und -erholungsheime der Nachkriegszeit. In den Bergen oder am Meer sollten die Kinder von Krankheiten genesen und gestärkt in den Alltag zurückkehren. Doch im Gegenteil dazu kam es in zahlreichen Einrichtungen zu Vernachlässigung und Gewalt. Dieser Sammelband dokumentiert die Ausstellung des Projekts Kinderverschickung des Landesarchivs Baden-Württemberg und fasst den Forschungsstand im Herbst 2024 zusammen. Er enthält neben vertiefenden Texten weiterführende Überlegungen, die das Thema in den Kontext von Erziehung, Medizin und archivischer Aufarbeitung sowie von verschiedenen Formen der stationären Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in der Nachkriegszeit stellt. Besonders anschaulich wird das Leid der Kinder durch Short Comics von Birgit Weyhe eingefangen (Max und Moritz-Preis Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin 2022). |
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Beschreibung Über 15 Millionen Mal wurden Kinder in der BRD und der DDR seit 1945 zur Kur geschickt. Für viele von ihnen waren diese Wochen prägend – und doch haben sie kaum darüber geredet. Dieses Buch erzählt die wenig bekannte Geschichte der deutschen Verschickungskinder. Als die Journalistin Lena Gilhaus durch Zufall davon hört, dass ihr Vater als Kind in Kur geschickt wurde, beginnt sie zu recherchieren. Sie veröffentlicht eine erste Recherche über Kinderkuren und löst damit eine Lawine aus: Menschen von überall melden sich und erzählen von eigenen Erfahrungen. Lena Gilhaus folgt den Spuren weiter und stößt auf ein verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Millionen Kinder aus der BRD und der DDR verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Heimen, an der Nord- und Ostsee, in den Bergen und auch im Ausland. Sie sollten dort zu Kräften kommen und gesund werden – viele erlebten diese Zeit aber als Grauen. Erst in den 70er- und 80er-Jahren änderten sich die Kurkonzepte langsam. Wo liegen die historischen Wurzeln der Kinderverschickung? Hat der Nationalsozialismus Spuren hinterlassen? Wie waren die Kuren organisiert, wer finanzierte sie – und wer profitierte davon? Wie war der Alltag, was erlebten die Kinder dort – und welche Tiefenwirkungen hatte das für die Gesellschaft der Nachkriegszeit? Spannend, anschaulich und erschütternd: Lena Gilhaus erzählt anhand unveröffentlichter Dokumente und vieler Erlebnisberichte die verdrängte Geschichte der Kinderkuren. |
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Beschreibung »Endlich! Anja Röhl hat ein erstes Grundlagenbuch über die gigantische Verdrängung einer kollektiven Traumatisierung von Millionen von Kindern durch Verschickungen geschrieben. Dank ihrer Beharrlichkeit und dem Mut zahlloser Betroffener beginnt nun die so notwendige Aufarbeitung.« Karl-Heinz Brisch Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf Millionen Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren auf kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne Eltern zur »Erholung« verschickt. Während der meist sechswöchigen Aufenthalte an der See, im Mittelgebirgsraum oder im Hochgebirge sollten die Kinder »aufgepäppelt« werden. Tatsächlich erlebten sie dort jedoch oft Unfassbares: Die institutionelle Gewalt, die sich hinter verschlossenen Türen ereignete, reichte von Demütigungen über physische Gewalt bis hin zu sexuellem Missbrauch. Betroffene leiden noch heute an den Folgen der erlittenen Traumata. Anja Röhl gibt den Verschickungskindern eine Stimme und möchte die Träger ehemaliger Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen. Sie zeigt, welches System hinter den Kinderkuren stand, und geht möglichen Ursachen für die dort herrschende Gewalt nach. Das Buch ist ein erster großer Schritt zur Aufarbeitung eines bisher unerforschten Bereichs westdeutscher Nachkriegsgeschichte und zur Anerkennung des Leids Betroffener. |
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Beschreibung Schätzungsweise acht Millionen Kinder wurden zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren auf Anweisung von Ärzten in sogenannte Kindererholungsheime verschickt und kamen verstört oder traumatisiert zurück. Was viele Verschickungskinder dort erleben mussten, prägt sie bis heute: Heimweh, Einsamkeit, Zwang und Gewalt. Ihr Schicksal war lange tabu. Es ist Zeit, die Tür in die Vergangenheit weit aufzumachen: Wie war das möglich und wer war dafür verantwortlich? Die Historikerin und Journalistin Hilke Lorenz hat mit vielen ehemaligen Verschickungskindern gesprochen. Sie erzählt ihre Geschichten und geht ihren Hinweisen nach. Manche Erinnerungen sind lückenhaft, sind manchmal mehr ein Gefühl oder eine Vermutung als Gewissheit. Viele Erwachsene sprechen zum ersten Mal über ihre Erfahrungen und fangen gerade erst an zu begreifen, welchen Einfluss die Wochen und Monate der Kinderkur auf ihr weiteres Leben hatten. Was Hilke Lorenz darüber hinaus in den Archiven findet, schockiert. Dabei geht es nicht nur um die NS-Erziehungsmethoden, die durch die Kontinuität des Personals fortgeführt wurden. Ihre Recherchen decken auch das profitable Geschäft auf, das mit dem Verschicken von Kindern gemacht wurde, und in das Ärzte, Heimbetreiber, Krankenkassen und Verbände involviert waren. (Empfehlung: kaufe das Buch hier für 5€, da der Preis bei anderen Anbietern bei 29,90€ liegt) |
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Die Geschichte der Kinderkuren und Kindererholungsmaßnahmen in der Bundesrepublik 1945 –1989 hier als PDF-Datei zum Download [5.825 KB] |
Verschickungskinder - Das missbrauchte Vertrauen <<PLAY>> [29.119 KB] |
Verschickungsheime in Westdeutschland - Leidvolle Kinderkur mit Langzeitfolgen <<PLAY>> [28.417 KB] |
hier spricht nun Röhl, Anja| (vom16. März 2024) Erstes Mahnmal erinnert an die Wochen in Angst <<PLAY>> [6.498 KB] |
Verschickungskinder - Gewalt und Demütigungen statt Ruhe und Erholung <<PLAY>> [9.041 KB] |
Das Leid der Verschickungskinder - Aufarbeitung steht noch am Anfang <<PLAY>> [8.261 KB] |
Der Artikel aus der Apotheken Rundschau ist hier auch als Hörbuch verfügbar. <<PLAY>> |
Im Allgemeinen möchte ich auf die Homepage von Anja Röhl und www.verschickungsheime.de verweisen.
Hier findet man mannigfaltige Informationen wie z.B. ein Literaturverzeichnis, oder eine Liste der Verschickungsheime.
Sehr gute Informationen findet man z.B. auch auf facebook (siehe unten), auf Instagram, oder teilweise auch auf TikTok.
Instagram: https://www.instagram.com/verschickungskinder
TikTok:
- LassLeben
- Politiker Stefan Schwartze
- Marc Sprödefeld
- HistoriXpert
- noz.de
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Member of
Verschickungskinder Bad Dürrheim
Diese Gruppe ist Verschickungskindern in den Heimort Bad Dürrheim vorbehalten und dient zum gegenseitigen Austausch über erlittenes Leid und Traumata während der Kur. Die einzelnen Heime findet Ihr unter "Alben". Dort könnt Ihr auch Eure eigenen Fotos einstellen.
-
Member of
Verschickungskinder Deutschland
Hallo Verschickungskinder! Diese Seite ist für euch alle zum Austausch gedacht. Für Kinder die in Verschickungsheime reisten, die zu Kinderkuren geschickt wurden oder auch in Kinder-Erholungsheime. Die Seite ist geschlossen, also kann nicht jede*r lesen, was hier geschrieben wird. Anfragen von Verschickungskindern werden aber zeitnah angenommen. -
Member of
Verschickungskinder Heimkinder Wir lassen euch nicht im Stich
Öffentliche Gruppe zur Kommunikation und Aufarbeitung der Verschickungsprobleme